Entgegen dem Volksbegehren von 1987, in welchem die Italienische Bevölkerung dem Atomstrom eine klare Abfuhr erteilt hatte, will die Regierung rund um Berlusconi die tickenden Zeitbomben in Kraftwerkgestalt wieder aus der Vergessenheit ins Jetzt befördern.
Ihre Argumentation dafür beruht darauf, dass der italienische Staat weit mehr Strom benötigt, als er produzieren kann. Um also eine gewisse energetische Unabhängigkeit garantieren zu können, muss die Kapazität der Energieerzeugung gesteigert werden.
ABER zum einen produzieren Atomkraftwerke Tonnen an radioaktiven Abfall, dessen sichere Lagerung sich nach wie vor äußerst problematisch gestaltet und praktisch nicht gewährleistet werden kann.
Zum anderen sind die Anlagen selbst eine Quelle der Unsicherheit. Zwar sind die Sicherheitsvorkehrungen in den Anlagen seit dem schrecklichen Unfall in Tschernobyl immens verbessert worden, trotzdem lassen sich menschliche Fehler und andere unvorhersehbare Ereignisse nie vollkommen ausschließen. Auch muss beachtet werden, dass die Arbeiter, die in solchen Kraftwerken beschäftigt sind, trotz allem sehr hohen Strahlungsbelastungen ausgesetzt sind.
Soviel zu den offensichtlichen Einwänden gegen die Wiedereinführung der Atomkraft in Italien.
Weit weniger offensichtlich ist, dass eine Investition im Atomsektor praktisch so gut wie alle Zukunftsperspektiven, die in Richtung der erneuerbaren Energiegewinnung gehen, ausschließt. Der Sektor der erneuerbaren Energien ist ein stark wachsender Wirtschaftszweig, der das Potential innehat, vielen Menschen qualifizierte, sichere Arbeitsplätze zu bieten. Allerdings nur dann, wenn die Forschung in jene Richtung mit der entsprechenden Entschlossenheit gefördert wird. Und genau das wird nicht mehr möglich sein, wenn erst die dafür nötigen Milliarden in den Bau und die Wartung von Kernkraftwerken gesteckt wurden, die dann im Forschungs- und Entwicklungssektor fehlen.
Der Entschluss, in der Energieversorgung auf zentrale, umweltschädliche Riesenprojekte zu setzen, kommt nicht von ungefähr. War es doch seit jeher ein Merkmal der Regierenden, Monopole zu schaffen um Kontrolle zu erlangen. Nicht, dass der Energiesektor nicht ohnehin schon von Monopolen beherrscht würde, aber eine der vielen Potentiale, die in erneuerbaren Energiequellen wie der Fotovoltaik liegen, ist es, dezentral zu funktionieren und energetische Autonomie zu schaffen.
Noch nie war die Möglichkeit der energetischen Unabhängigkeit so groß wie heute.
Der simple Akt des Umstiegs vom staatlichen Strommonopol hin zur nachhaltigen, standortgerechten, dezentralen Versorgung kommt einer Kriegserklärung an die energetischen Monopolisten gleich. Und ist das einzig Richtige, das wir tun können, sollen und müssen, um zu zeigen, dass Energieversorgung nicht umweltschädlich und zentralistisch sein muss, sondern eine zukunftsweisende Alternative sein kann.
Deshalb ist einer der zentralen Punkte der Rifondazione Communista MeranO jener, in und um die Stadt ein Zentrum für die Entwicklung und Forschung im Nachhaltigkeitssektor, insbesondere im Energiebereich, zu schaffen.
Diesbezüglich wird am Dienstag den 11.05 eine Veranstaltung mit Expertengespräch stattfinden.
infos dazu auf Facebook unter unserer Gruppe "LINKsINISTRA MERANo mit/con Christina Kury"
Nessun commento:
Posta un commento